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Höher, schneller, weiter: Kann wirklich jeder Influencer werden?

Ein Selfie auf dem Hochhaus, ein Tanzvideo auf dem Bahngleis, ein Product-Placement am Rand des Berggipfels – für Klicks scheint heute kein Ort mehr zu abgelegen, keine Aktion zu riskant. Aber wo endet Kreativität und wo beginnt Verantwortungslosigkeit? Der Weg zum Influencer ist verführerisch kurz – Smartphone an, Kamera läuft, fertig. Doch reicht das wirklich? Und vor allem: Sollte jeder diesen Weg gehen? Diese Geschichte beleuchtet den Hype – und was dabei oft unter dem Radar bleibt.

Reichweite um jeden Preis – wie der Druck auf Creator wächst

Was als Hobby begann, ist heute knallhartes Business. Wer in den sozialen Medien Aufmerksamkeit gewinnen will, muss liefern: neue Ideen, spektakuläre Bilder, möglichst täglich. Besonders im Lifestyle- und Outdoor-Segment ist der Wettlauf um das krasseste Bild längst Alltag. Dafür wird geklettert, gehüpft, balanciert – gern auch ohne Sicherung. Der Begriff „Clout-Chasing“ beschreibt das gut: Es geht nicht um Inhalte, sondern ums Abgreifen von Reichweite. Und die ist vor allem dann groß, wenn die Aktion gefährlich wirkt.

Dabei gäbe es oft sichere Alternativen – auch für Aufnahmen aus großer Höhe. Anbieter wie www.biberger.de vermieten Arbeitsbühnen für Handwerker, auch im privaten Bereich. Doch mit dem höhenverstellbaren Arm lassen sich auch spektakuläre Fotos machen. Wer also sein Dach-Shooting plant oder Content aus der Vogelperspektive will, muss nicht unbedingt waghalsig aufs Gerüst klettern – sondern kann mit professionellem Equipment sicher und stabil in Szene setzen.

Der Mythos vom schnellen Ruhm

Social Media suggeriert: Jeder kann Influencer werden. Es sieht leicht aus – und genau das macht es so gefährlich. Die Realität? Kaum jemand spricht darüber, wie viel Arbeit, Planung und psychischer Druck wirklich dahinterstecken. Wer Reichweite will, muss ständig präsent sein. Urlaub? Nur, wenn er Content bringt. Krankheit? Nur, wenn sie sich emotional erzählen lässt. Privatsphäre? Optional.

Viele starten mit Leidenschaft, landen aber schnell im Burnout. Denn zwischen 10-Sekunden-Story und 15-Stunden-Tag liegt ein gefährlicher Widerspruch. Besonders junge Menschen unterschätzen das. Laut einer Bitkom-Studie wünscht sich jeder fünfte Teenager, später Influencer zu werden. Aber nur ein winziger Bruchteil verdient am Ende tatsächlich Geld damit.

Influencer sein ist ein Fulltime-Job – mit Schattenseiten

Die romantische Vorstellung, mit ein paar Selfies ein glamouröses Leben zu führen und dabei mühelos Geld zu verdienen, hält sich hartnäckig – doch sie hat mit der Realität erfolgreicher Influencer nur wenig zu tun. Wer im Social-Media-Kosmos wirklich dauerhaft sichtbar bleiben will, betreibt längst ein vollumfängliches Medienunternehmen in Eigenregie. Und das bedeutet: Redaktionspläne, Content-Kalender, tägliche Timings, Follower-Analysen, Hashtag-Strategien. Die erfolgreichsten Creator sind nicht einfach nur kreativ – sie sind konsequent strukturiert.

Hinter jedem scheinbar spontanen Reel steckt ein durchdachtes Skript. Hinter jedem perfekt geschnittenen Vlog stehen Stunden an Rohmaterial und Bearbeitung. Viele Influencer arbeiten längst mit kleinen Teams – ob Kameraleute, Cutter, Community-Manager oder sogar Steuerberater. Ohne diese Unterstützung wäre die Dauerproduktion an Inhalten schlicht nicht zu stemmen. Was auf dem Screen wie ein verspielter Alltag aussieht, ist oft minutiös geplant – von der Outfitwahl über das Licht bis zur Musiklizenz.

Grenzenlose Selbstvermarktung – oder doch ein Geschäftsmodell mit Zukunft?

Bei aller Kritik: Influencer-Marketing ist längst ein etablierter Wirtschaftszweig. Marken investieren gezielt in Creator-Kampagnen, Reichweite lässt sich messen, Zielgruppen punktgenau ansprechen. Richtig gemacht, können Kooperationen authentisch, ehrlich und wirkungsvoll sein. Doch dafür braucht es Professionalität – auf beiden Seiten.

Das bedeutet auch: Klare Abgrenzung zwischen Werbung und Meinung, transparente Kennzeichnung, faire Verträge. Die Branche ist im Wandel – weg vom Ein-Mensch-Selbstinszenierungszirkus hin zu nachhaltigen Geschäftsmodellen mit Substanz.

Mehr Lesen: Johanna Fortell

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